Trotz Trockenheit grünt und blüht es auf den Versuchsflächen – wenn auch noch etwas zurückhaltendener als sonst zu dieser Jahreszeit zu erwarten.
Es bietet sich geradezu an, eine kleine Fahrradrundtour durch das obere Steinlachtal zu den biomassereichen Blühflächen zu machen und sie im Vergleich zu betrachten.
Eine neue mehrjährige Biogas-1-Blühfläche findet sich an der Ortsverbindungsstraße zwischen Ofterdingen und Nehren am Knick zum Friedhof, eine andere mitten in Mössingen in der Albert-Einstein-Straße. Das Interesse der Mössinger VHS-Leiterin und Stadträtin Elke Schelling wurde durch unsere Veranstaltungungen geweckt und so blüht nun gleich neben ihren Kartoffelreihen die Blühmischung – hier allerdings noch etwas mager, da die Aussaat erst mit der langen Trockenheit kam.
Die kleineren Regenfälle der letzten Tage dürften der Fläche gutgetan haben. Die Disteln, die sich hier ebenfalls breit machen, sind zwar optisch sehr ansprechend und bei den Insekten überaus beliebt, sind jedoch schwer wieder aus der Fläche zu bekommen und werden von daher kritisch gesehen.
Auf den Ofterdinger Flächen von Hans-Martin Dreher stehen aufgrund des drei Wochen früheren Aussaattermins die Blüten schon deutlich höher, …
… nur die Sonnenblumen brauchen noch etwas.
Eine wahre Wucht stellen die Blühflächen im zweiten Standjahr dar: Die Fläche von Gabriele Dreher-Reeß im Grabeland in Belsen platzt aus allen Nähten und hat eine Wuchshöhe von über zwei Metern erreicht.
Auch wenn weißer und gelber Steinklee dominieren, …
… setzen sich Wegwarte, …
… Natternkopf, die Malvenarten und die schwarze Flockenblume teilweise durch
Auch auf dem Acker von Gerd Klett am Ortsausgang Nehren in Richtung Mössingen summt und brummt es. Der Steinklee scheint hier noch etwas stärker zu dominieren, dafür haben sich die zweijährige Wilde Karde und der Fenchel zu wahren Riesen mit fast zwei Metern Wuchshöhe entwickelt.
Die Biomasseblühfläche mit der einjährigen Blühmischung der Stadt Mössingen in Bad Sebastiansweiler leidet deutlich unter der Trockenheit.
Neben den offensichtlichen Pluspunkten für Natur und Umwelt scheinen auch die Landwirte einige Vorteile zu haben. Neben den nur einmaligen Saatgutkosten auf mindestens fünf Jahre und der Senkung der Produktionskosten durch nur zwei Arbeitsschritte (Düngen und Ernten) ab den zweiten Standjahr kommt es auch zu einer verbesserten Humusbilanz auf den Flächen. Eine ausführliche Diskussion dazu wird es am Mittwoch, 12.8.2015 geben, da wird Herr Kuhn, selbst Landwirt, Anbauberater und Mitentwickler des Biogas-1-Saatguts uns erneut besuchen und sich den Fragen von Landwirten, Biologen und Landratsamt stellen.