Archiv für den Monat: Juli 2014

Flowerpower II

Seit der Aussaat Ende April bzw. Anfang Mai sind nun fast drei Monate vergangen. Nach dem etwas schleppenden Start aufgrund der langen Trockenphase sind die Pflanzen im Juni ganz ordentlich aufgelaufen.

Eine der Flächen am Fahrradweg zwischen Nehren und Mössingen

Eine der Flächen am Fahrradweg zwischen Nehren und Mössingen

Gut zu erkennen waren da auf den Flächen am Fahrradweg zwischen Mössingen und Nehren bereits der Buchweizen …

Buchweizen, ein Knöterichgewächs

Buchweizen, ein Knöterichgewächs

… und die wilde Malve.

Wilde Malve, die violetten Knospen sind schon zu erkennen

Wilde Malve, die violetten Knospen sind schon zu erkennen

Die anderen Sprösslinge regten eher zu Diskussionen an.

Gerd Klett und Uwe Schneider bei der Begehung am 18. Juni

Gerd Klett und Uwe Schneider bei der Begehung am 18. Juni

Was gehört dazu und was ist „Unkraut“?

Die Disteln gehören auf jeden Fall nicht mit rein!

Die Disteln gehören auf jeden Fall nicht mit rein!

„Unkraut“ ist auch im folgenden Fall ein schwieriger Begriff: am Ortsausgang von Nehren an der Verbindungsstraße nach Ofterdingen hat Herr Klett einen Streifen der mehrjährigen Blühmischung über den bereits ausgesäten Mais gesät.

Ackerrandstreifen mit Biogas I Mischung – und Sauerampfer

Ackerrandstreifen mit Biogas I Mischung – und Sauerampfer

Wo gespritzt wurde, tut sich auch die Blühmischung schwer:

Mais bei Nehren

Im ungespritzten Bereich hingegen kümmert der Mais etwas vor sich hin und geht in der Blühmischung fast unter:

Mais in Mischung

Karl-Martin Dreher hatte auf seinem Acker am Fahrradweg zwischen Ofterdingen und Dußlingen etwas früher ausgesät, hier schießen die Sonnenblumen deutlich in die Höhe …

Sonnenblume

… und auch die Wilde Malve zeigt schon ihre Farbenpracht:

Malve

Auch bei Gabriele Dreher-Reeß …

Gabriele Dreher-Reeß mit Blühmischung

Gabriele Dreher-Reeß mit Blühmischung

… tut sich trotz des etwas späteren Saattermins einiges auf dem Grabeland am Ortsrand von Belsen (Verlängerung Austraße). Der Steinklee macht sich prächtig …

Steinklee

… und die erste Sonnenblume blüht bereits, …

Sonnenblume

… auch wenn hier die Winden und die Rehe, denen die Malven besonders gut schmecken, der Blühmischung zu schaffen machen.

Zeit also, auch die Bevölkerung auf unsere Versuchsflächen aufmerksam zu machen! Wir sorgen für die „Software“, Herr Dreher für die „Hardware“:

Karl-Martin Dreher installiert Infoschilder

Karl-Martin Dreher installiert Infoschilder

Und schon können auch Sie sich vor Ort über den Entwicklungsstand informieren:

Infotafel

Ein Lageplan mit der genauen Verortung der Flächen folgt hier in den nächsten Tagen.

Mähmischung

Maismonokulturen möchte niemand als Biogasrohstoff und daher sind nicht nur wir auf der Suche nach der richtigen Flowerpower. So testet Karl-Martin Dreher vom Oberwiesachhof in Ofterdingen derzeit eine Roggen-Wicken-Mischung, die neben ihrem starken Wuchs auch noch eine andere erstaunliche Fähigkeit entwickelt: Sie blockiert Mähwerke aller Art aufgrund ihrer schieren Masse, aber auch wegen ihrer Halmlängen. Das wollten wir auch sehen!

Die Roggen-Wicken-Mischung am 19.6.2014

Die Roggen-Wicken-Mischung am 19.6.2014

Erst beim Näherkommen wird einem die Wuchshöhe klar, aber wo sind die Wicken?

Wicken zwischen dem Roggen

Wicken zwischen dem Roggen

Die schlängeln sich an den Roggen-Halmen hoch und sorgen so etwas unscheinbar für Masse. Erst der Größenvergleich mit dem Traktor verdeutlicht die Wuchshöhe.

Der Roggen ist ca. 2 m hoch!

Der Roggen ist ca. 2 m hoch!

Herr Dreher fand übrigens noch das passende Mähwerk, das ohne Murren die Roggen-/Wicken-Mischung bearbeiten kann. Die Ergebnisse der Ausbeute in der Biogasanlage liegen noch nicht vor, rein optisch stellt sie sich jedoch vielversprechend dar, ökologisch sind die blühenden Wicken auf jeden Fall eine Bereicherung des Speiseplans der Insekten.

Power to the Bauer

Techniktücken sorgten dafür, dass unser Kurzbericht zum zweiten Runden Tisch des Energieprojekts nie online ging. Nun sagten wir uns: Besser zu spät als nie und reichen hier zusätzlich ein vorläufiges Kurzprotokoll nach.

Ziel dieses Runden Tisches war einerseits die Information der Landwirte, mit denen man über das Projekt „Energiebündel & Flowerpower“ bislang noch nicht ins Gespräch gekommen war. Andererseits erhofften wir uns Ideen und Anregungen für das Projekt sowie Tipps und Hinweise zu einzelnen Umsetzungsideen von den Landwirten.

Die kurze Präsentation des derzeitigen Bearbeitungsstandes bot auch gleich viel Anlass für Nachfragen, insbesondere zum ersten Umsetzungsversuch des Projektes, der Holzabfuhr in den Streuobstwiesen. Wer führte die Maßnahme aus? Wie war alles organisiert? Was passiert nun mit dem Material? Wie lässt sich das Verfahren ausbauen? Und schon wurde die Situation auf den Häckselplätzen diskutiert.

Angesprochen wurden aber unter anderem auch die Themen der (Schaf-)Beweidung, die Rahmenbedingungen, die gegeben sein müssten, damit eine landwirtschaftliche Nutzung in den kleinparzellierten Streuobstwiesenbeständen sinnvoll möglich wäre (Baumabstände, größere Einheiten etc.), als auch Verwertungsmöglichkeiten über die bestehenden Biogasanlagen. Mit welchen Geräten kommt man am besten unter die Bäume? Dazu wurden Themen wie der Wertholzanbau (dazu werden die unteren Äste entfernt (das sog. Aufasten), mit dem Ziel, den Stamm als Wertholz zu nutzen) als leichter zu bewirtschaftende Ersatzkultur zu den Streuobstwiesenbeständen angesprochen.

Der rege Austausch und die eifrigen Diskussionen wurde im inoffiziellen Teil mit einer Schnapsverkostung (auch Holunder!) zu später Stunde beendet.